IATA-Chef: Soziale Distanz wird die Ära sehr billiger Flugtickets beenden
Alexandre de Juniac, Generaldirektor der Internationalen Luftverkehrsorganisation (IATA), sagt, dass es wegen Regeln für die soziale Distanz wahrscheinlich zur Verteuerung der Flugticketpreise sowohl traditioneller als auch Billigfluggesellschaften kommt.
Der Grund, sagte er, ist, dass weniger Sitzplätze bedeuten können, dass Fluggesellschaften die Flugticketpreise erhöhen müssen, damit sich solches Fliegen lohnt.
Seine Worte kommen einige Tage nach den Aussagen des Ryanair-Chefs, der genau das Gegenteil behauptet, und zwar, dass man auch nach der Koronarkrise zu noch niedrigeren Preisen fliegen wird, weil die Fluggesellschaften so viele Flüge wie möglich besetzen müssen.
Werden die Mittelsitze leer bleiben?
Eine der Maßnahmen, über die viele Fluggesellschaften bereits laut sprechen, ist, die mittleren Sitze in der Kabine absichtlich zu blocken. Die Fluggesellschaften möchten sicherstellen, dass die Passagiere nicht direkt nebeneinander sitzen. Diese erwähnte soziale Distanz entspricht jedoch auch nicht ganz den allgemeinen Vorschriften, viele Länder empfehlen größeren Abstand zwischen einzelnen Passagieren.
Wenn man ein übliches Flugzeugmodell wie die 737 oder A320 mit einer 3-3-Konfiguration betrachtet, bedeutet das Blocken der mittleren Sitze, dass zwei der sechs Sitzplätze in einer Reihe nicht zum Verkauf angeboten werden. Selbst wenn die Fluggesellschaften das gesamte Flugzeug (mit Ausnahme der mittleren Sitze) füllen, verlieren sie daher etwa ein Drittel der Einnahmen aus dem Flugticketverkauf.
Laut IATA-Chef de Juniac erfordern Kurzstreckenflüge eine Auslastung von mindestens 70%, um rentabel zu sein. Durch die Reduzierung der Flugzeugkapazität um 33% werden die Fluggesellschaften diesen Nachhaltigkeitspunkt unterschreiten. Bei Preisen vor der Koronakrise wären die Fluggesellschaften in Verlust geraten. Während sich Fluggesellschaften im vollen Betrieb hauptsächlich auf Premium-Langstreckenkunden verlassen können, müssen alle anderen laut IATA-Chef ihre Preisstrategien überdenken.
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